VYVYT bietet digitale Konzepte für das Lebensende. Mittels virtueller Räume und Softwarelösungen für den Trauerkontext möchten wir der Bestattungsbranche den Einstieg ins Metaverse ermöglichen.
Im Interview:
Co-Gründerin Lilli Berger
Was motivierte Sie zur Gründung?
Als Bestatterin komme ich aus einer traditionell analogen Branche. In meinem Umfeld bin ich lange persönlich vor dem Verlust eines geliebten Menschen verschont geblieben. Als mein Großvater dann im Jahr 2020 mitten im Lockdown starb, konnten wir wegen der Corona-Maßnahmen keine klassische Trauerfeier ausrichten. Die einzige digitale Alternative war eine Videokonferenz. Dem Anlass fand ich das nicht angemessen. . So entstand die Idee für einen virtuellen 3D Erinnerungsraum, um jedem Menschen einen Abschied von überall zu ermöglichen.
Warum haben Sie sich mit Ihrer Geschäftsidee für Brandenburg entschieden?
Die Nähe zur Filmhochschule Potsdam ermöglicht uns Zugang zu AnsprechpartnerInnen für innovative und technische Entwicklungen. Bei Gründungsfragen können wir uns an den Gründungsservice wenden. Zudem haben mir die verschiedenen Fördermittel wie EXIST und STARTBÜRO wesentlich bei der Gründung geholfen. Potsdam präsentiert sich als idealer Ort für Mediatech und Innovation und bietet zahlreiche Startup-Veranstaltungen. Dabei habe ich schon gute Kontakte geknüpft. Besonders in der frühen Gründungsphase bin ich Ansprechpartnerinnen wie Ulrike Wohlert von der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) sehr dankbar.
Welche besonderen Herausforderungen/ Hürden mussten Sie im Gründungsprozess meistern?
Die Zusammenarbeit in einem Gründungsteam ist oft sehr intensiv , und es kann vorkommen, dass sich ein Team aufgrund von unterschiedlichen Vorstellungen trennt. Das ist auch mir anderthalb Jahre nach meiner ersten Gründung passiert. Ich musste dann mit einem neuen Team, unter neuem Namen, mit neuer Webseite und neuen Social Media Kanälen weitermachen. Das hat mich wahrscheinlich um ein Jahr zurückgeworfen. Aber es hat sich gelohnt, nicht aufzugeben. Der Gründungsprozess ist auch ein Lernprozess, und das Überwinden von Schwierigkeitengehört dazu.
Welche zukünftigen Schritte planen Sie für Ihr Unternehmen?
Aktuell forschen wir an voice cloning. Eine KI lernt die Stimme einer Person, so kann z.B. ein verstorbener Vater seinem heranwachsenden Kind weiter vorlesen. Dabei beschäftigen uns natürlich nicht nur technische, sondern auch ethische Fragen.
Wie schalten Sie am besten vom Alltag ab?
Ich habe an der Filmuniversität in Babelsberg studiert und arbeite nebenbei immer wieder im Dokumentarfilm-Bereich. Das ermöglicht es mir, die Perspektive zu wechseln und in berührende und inspirierende Geschichten einzutauchen. Im Grunde passiert das auch bei VYVYT. Virtuelle 3D Erinnerungsräume sind auch ein Mittel, um Erinnerungen, Geschichten und Erfahrungen zu bewahren und zu teilen.
Kontakt
VYVYT Innovations GmbH
Lilli Berger
c/o Anton Krause
Greifswalder Straße 190
10405 Berlin
E-Mail: hi@erinnerungs-raum.de